Maul- und Klauenseuche (MKS)
MKS-Ausbruch in Brandenburg
Am Freitag den 10.01.2025 wurde im Landkreis Märkisch-Oderland (Brandenburg, Deutschland) ein Ausbruch von MKS bei einer Herde von vierzehn Wasserbüffeln gemeldet. Drei Tiere mit typischen klinischen Symptomen waren verendet und weitere elf Tiere wurden in der Folge gekeult und seuchengerecht entsorgt. Das Nationale Referenzlabor Friedrich-Loeffler Institut (FLI) hat mittlerweile das MKS-Virus vom Serotyp O bestätigt.
Allgemeines
Ersten Erhebungen zufolge kam es zu keinen direkten Verbringungen von empfänglichen Tieren aus dem betroffenen Gebiet in Deutschland. Aufgrund der noch unklaren Lage, dem unbekannten Ursprung der Tierseuche und der gravierenden Konsequenzen eines allfälligen Ausbruches in Österreich werden Tierärzte und Halter empfänglicher Tierarten dringend um erhöhte Aufmerksamkeit ersucht!
Die Maul- und Klauenseuche (MKS) ist eine hochansteckende, fieberhaft verlaufende Viruserkrankung bei Rindern, Büffeln, Schweinen, Ziegen, Schafen und anderen Paarhufern. Pferde sind für MKS nicht empfänglich, eine Infektion des Menschen (bei beruflich exponierten Personen) kann gelegentlich auftreten, führt aber in der Regel nicht zu einer Erkrankung.
Die Übertragung erfolgt über direkten und indirekten (z.B. über kontaminiertes Material, Futter) Kontakt sowie über die Luft (aerogen). Über den Wind kann das Virus mehrere Kilometer weit verbreitet werden. Die Inkubationszeit beträgt zwei bis sieben Tage. Meist ist die ganze Herde betroffen. Es gibt keine Behandlung für erkrankte Tiere, betroffene Herden müssen daher gekeult werden.
Symptome bei allen betroffenen Tierarten
Aphtenbildung (kleine Geschwüre) am Euter (Zitze, Widerstand gegen Melkgeschirr), an den Klauen (Zwischenklauenspalt, Kronsaum, beim Schwein Aphthen bis zum Tarsalgelenk, Bewegungsunlust, trippeln, langsames Aufstehen) und im Maulbereich (Lippeninnenseite, Zunge, Zahnfleisch, Tiere speicheln und zeigen verminderte Fresslust), Fieber (40-42° C), Schmerzen, Apathie.
Weitere Symptome beim Rind: Milchkühe: Rückgang der Milchleistung, hohe Sterblichkeitsrate bei Kälbern (bis zu 75 %).
Weitere Symptome beim Schwein: Veränderungen im Klauen-/Extremitätenbereich sehr stark, Ausschuhen möglich, Todesfälle bei Ferkeln ohne klinische Symptome möglich.
Weitere Symptome beim Schaf: Symptome sehr unauffällig, Lahmheit ist meistens die einzige klinische Erscheinung.
Vorgehensweise bei Verdachtsfall
Aufgrund der dramatischen wirtschaftlichen Folgen eines MKS Ausbruchs, werden TierhalterInnen und TierärztInnen gebeten, falls oben angeführte Symptome beim Tierbestand auftreten, die örtlich zuständige Bezirksverwaltungsbehörde umgehend zu informieren, damit eine rascher Seuchenausschluss ehest erfolgen kann. An Wochenenden ist der zuständige Veterinärbereitschaftsdienst im Wege über die Landeswarnzentrale erreichbar.
Aktuelle Lage in der Steiermark und Österreich
Aktuell gibt es keine Sendungen von Tieren aus dem betroffenen Gebiet in die Steiermark, als Vorsichtsmaßnahme werden und wurden alle Sendungen von empfänglichen Tieren aus Deutschland auf die klinische Gesundheit überprüft.
Weitere Information zu Situation in Österreich findet man auf der KVG und der AGES: